Feuerwehrkommandant Andreas Maier, Isens Bürgermeister Siegfried Fischer, 1. Vorstand Bernhard Schex, Museumsleiter Franz Wenhardt und Gerätewart Alexander Baumann (v.l.) bei der Eröffnung der Ausstellung im Heimatmuseum Isen.

Isen, 8. Mai 2019 – Mit einem feierlichen Gottesdienst beging die Freiwillige Feuerwehr Isen nicht nur den Namenstag des Heiligen Florian, des Schutzpatrons der Feuerwehrler, sondern er war gleichzeitig der Auftakt des Festjahrs zur 150-jährigen Gründung der Feuerwehr Isen. Die Floriansmesse wurde von der Isener Jugendfeuerwehr gestaltet, wofür der Nachwuchs im Anschluss viel Lob von den aktiven Kameraden bekam. Mit von der Partie war auch die Jugendblaskapelle, die den Gottesdienst musikalisch umrahmte. Im Anschluss gab es einen kleinen Festzug zum Heimatmuseum im Altes Rathaus. Hier stand dann die Eröffnung der Sonderausstellung „150 Jahre Freiwillige Feuerwehr Isen“ auf dem Plan. Ein gutes ein halbes Jahr lang haben die Kameraden diese Exposition mit großer Unterstützung von Isens Museumsleiter Franz Wenhardt vorbereitet. Wenhardt erinnerte in seiner Eröffnungsansprache daran, dass das Alte Rathaus einen direkten Bezug zur Feuerwehr hatte. In der Garage darunter war nämlich einst das Einsatzfahrzeug untergestellt. Als in den 50er Jahren ein größeres Fahrzeug angeschafft wurde, passte es nicht mehr durchs Tor. Also entschloss sich Albert Rappold, der damalige Bürgermeister, eines der beiden Tore zu vergrößern, „von Denkmalschutz hatte man damals noch nichts gehört“, berichtet Wenhardt.

Isens heutiger Bürgermeister Siegfried Fischer lobte die Organistoren der Ausstellung. Sie zeige deutlich, dass Bränder früher ganz anders bekämpft wurden als früher, wa besonders die Bilder anschaulich verdeutlichten. Und man würde anhand der erzählten Geschichte sehen, dass früher wie heute über den Bedarf an Technik diskutiert wurde. Der Ortschef unterstrich die Bedeutung der Feuerwehr für den Ort und etonte, dass die Kameraden nicht nur „Männerspielzeug, das ncht notwenig ist“ anschaffen wollen. „Wenn man heute Verkehrsunfälle sieht, ahnt man erst, wie schwer die Arbeit der Feuerwehrler wirklich ist“,so Fischer. Bernhard Schex, 1. Vorstand des Feuerwehrvereins und einer der Hauptakteure der Ausstellung dankte allen Beteiligten, ohne deren Hilfe die Exposition nicht möglich geworden wäre. Besonders lobte er Gerätewart Alexander Baumann, der viele Exponate mit „vom Dachboden geschleppt“ habe. Schex erzählte von interessanten Entdeckungen bei der Vorbereitung. Aus dem umfangreichen Material wird auch noch eine gebundene Chronik entstehen, die rechtzeitig zum großen Fest am 30. Juni 2019 fertiggestellt sein soll. So haben er und maßgeblich auch sein Vater Dokumente in altdeutscher Schrift übersetzt, um sie für die Nachwelt zu bewahren. Schex trug zudem eine Lobeshymne vor, die Anton Böld, der Großvater des heutigen Fotografen Stefan Böld, zum 50-jährigen Gründungsfest in baierischer Sprache geschrieben hat.

Die Ausstellung zeigt nicht nur Einsatztechnik und Schutzkleidung der letzten 150 Jahre, sondern erzählt auch die Brandschutzgeschichte Isens. Etwa die Zeit als jeder Neubürger zwei Ledereimer anschaffen und griffbereit haben musste – für eine Löschwasserkette, die sich durch den Ort ziehen sollte. Auf den insgesamt 67 A3-Tafeln werden aber auch Episoden erzählt wie die Geschichte des Feuerwehrautos, das in den 1950er erst nach massiven Protesten der Kameraden angeschafft wurde. Das gebrauchte Auto stammte vom Flugplatz Neubiberg und wurde wohl nicht ohne Grund verkauft: „Manchmal musste es bis zum Gries runterrollen, damit der Motor ansprang“, erzählte Schex. Zu den interessanten Fakten gehört auch, dass die Feuerwehr sogar mal eine eigene Kneipe betrieben haben soll, wenngleich wohl auch nicht sehr lang.

Die Ausstellung ist zu den normalen Öffnungszeiten des Museums (jedes zweite Wochenende im Monat – Samstag 14 bis 16 Uhr, Sonntag von 10 bis 12 Uhr) zu besichtigen. Es wird jedoch auch Sonderöffnungszeiten geben, etwa am Kreuzmarktsonntag, 26. Mai. (Henry Dinger)

 

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