Isen, 7. November 2019 – Zwar ist dieser Brauch noch relativ neu, dennoch sind hier im oberbayerischen Raum des öfteren “Bäume” zu entdecken, die auf den ersten Blick etwas seltsam wirken: Die so genannten Hungerbäume. Auch in Isen steht mindestens ein Exemplar, unser Foto zeigt außerdem einen schönes Stück in Oberornau. Der Baum, behangen mit Spielsachen, Kinderkleidung, aber auch allem möglichen Hausrat, den Keller und Speicher hergeben, wird von Freunden und Verwandten Paaren in den Garten gestellt (oder auch gepflanzt), die seit sieben Jahren liiert sind, aber noch nicht geheiratet haben. Ab dem Zeitpunkt der Aufstellung des Baumes muss das Paar dann jedes Jahr eine Feier für die Freunde veranstalten, bis es endlich heiratet. Es gibt auch Varianten, bei denen im unteren Teil ein Schränkchen eine Flasche mit Hochprozentigem beinhaltet, die dann zum Umtrunk herausgeholt wird. Laut Internet-Lexikon Wikipedia ist die Herkunft dieses neuen Brauches nicht ganz klar: Im Chiemgau soll er etwa 2010 erstmals aufgetaucht sein. Der “Behang” kann varieren. (hd)