Oberbayern, 8. März 2017 – Die Anrufe angeblicher Microsoft-Mitarbeiter gibt es schon seit längerer Zeit, doch jetzt stellen die Experten des Kommissariates 11 (Cybercrime) der Kripo Rosenheim wieder eine Häufung von Fällen fest. Dabei nutzen die Täter eine hinlänglich bekannte Phishing-Variante für ihre betrügerischen Zwecke. Dies hat bereits zu Schäden bei arglosen Computer-Benutzern in den Landkreisen Rosenheim und Miesbach geführt, auch im Landkreis Erding gibt es diese Anrufe.

Die meist englischsprachigen Anrufer geben sich als angebliche Microsoft-Support-Mitarbeiter aus. Sie weisen ihre Opfer auf einen vermeintlichen Virenbefall ihres Computers mit Schadsoftware hin. Teilweise soll auch ein Versagen des Betriebssystems des Opfer-Rechners unmittelbar bevorstehen.

Gegen eine Geldzahlung (meist zwischen 80 und 200 Euro) bieten die Täter dann die Reparatur und eine Fernwartung des PCs sowie eine lebenslange Garantie an. Dazu soll ein entsprechendes Programm von einer Internetseite heruntergeladen und auf dem PC installiert werden. Dieses Programm ermöglicht es den Tätern, weitere Manipulationen am PC des Opfers vorzunehmen (z.B. Ausspähen von Bank- und Kreditkartendaten oder Sperren des Computers).

“Jeder muss misstrauisch sein, wenn er ohne erkennbaren Anlass von einem angeblichen Microsoft-Support-Mitarbeiter angerufen wird”, erklärt Witgar Neumaier, Leiter des Fachkommissariates Cybercrime und warnt davor, sensible Daten am Telefon preiszugeben oder dubiose Internetseiten zur Installation unbekannter Programme aufzusuchen. Es wird dringend angeraten bei einem unerwarteten Anruf sofort aufzulegen, auch wenn der Anrufer unter einem Vorwand hartnäckig oder wiederholt auf ein Gespräch besteht. Sollte es bereits zu einem Schaden gekommen sein, wird geraten, diesen unverzüglich bei der Polizei anzuzeigen und eventuell preisgegebene Bankkonten sofort zu sperren bzw. alle Kennwörter zu ändern. (pm/hd)

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