Leitung bis zur Kopfstation liegt – nun wird der Weg zur Schule in Angriff genommen 

Isen, 17. Oktober 2024 – Das geplante Nahwärmenetz in Isen nimmt langsam Gestalt an. „Das Herzstück ist nun endlich da“, sagt Markus Lohmaier, einer der drei Geschäftsführer des Betreibers RegioNahwärme GmbH. In den letzten Wochen wurde in der neu gebauten Halle am Zieglstadl der mächtige Heizkessel montiert, der bis zu 1200 KW aus regionalen Hackschnitzeln erzeugen kann. „Das ist die Ausbaustufe Eins“, erklärt Andreas Strobl, ebenfalls Geschäftsführer der RegioNahwärme GmbH. Sein gleichnamiger Familienbetrieb aus Velden an der Vils hat die Anlage geplant und installiert. Da Platz für einen zweiten Kessel eingeplant wurde, könne man an diesem Standort später die Leistung verdoppeln.

 

Vom Zieglstadl aus zieht sich bereits jetzt die große Wärme-Hauptschlagader in die etwa 600 Meter entfernte Verteilerstation an der Kreuzung zum Rentnerweg. Hier ist in einer Fertiggarage die Leittechnik untergebracht. Die Arbeiten an dieser Hauptleitung sollen in den kommenden Tagen abgeschlossen sein. „Danach geht’s weiter in Richtung Schule“, erklärt Lohmaier. Auf dem Weg dorthin sollen auch die Anschlüsse vom alten Haning, der Ziegelstätterstraße und vom Anger gelegt werden. Inwieweit die Tiefbauarbeiten in diesem Jahr vorankommen, hängt vom Wetter ab, bis Dezember sind Asphaltarbeiten möglich.

 

Von der Planung und dem Bau her liegt das Projekt im Zeitplan, sagt Andreas Strobl. Einen dicken Brocken musste das StartUp mit der Finanzierung stemmen. Erst nachdem die Förderzusage vom Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) da war, konnte ein Finanzierungspartner gesucht und mit der VR Bank Erding gefunden werden. „Von der ersten Infoveranstaltung im Jahr 2021 bis heute ist viel passiert“, sagt auch Lohmaier. Der Ukraine-Krieg, Preisanstiege und ein Auf und Ab bei den Zinsen haben den Initiatoren so manche schlaflose Nacht bereitet. Wichtig für Lohmaier ist, „dass die Isener wissen, dass es vorangeht. Es ist viel passiert in den letzten Wochen und Monaten, auch wenn man das nicht immer gesehen hat“. Der langfristige Plan, einen Großteil von Isen mit dem Nahwärmenetz zu überziehen, steht stärker denn je. Einrichtungen und Institutionen wie der St.-Zeno-Kindergarten und die Kirche hätten bereits Interesse gezeigt. Auch die Gemeinde steht dahinter. „Wir unterstützen das Projekt und wollen so viel wie möglich kommunale Gebäude anschließen“ sagt Bürgermeisterin Irmgard Hibler.

 

„Die Nahwärme bietet Versorgungsicherheit, sie ist unabhängig ist von großen Energieerzeugern“, wirbt Stobl für das Netz. Dass die Wärme umwelt- und klimafreundlich von Restholz aus den Wäldern der Region erzeugt wird, sei ein weiterer Pluspunkt. Außerdem werden, so Markus Lohmaier, die Anschlusskosten für Hausbesitzer gefördert – möglich sind bis zu 70 Prozent. Für Unentschlossene bieten die Betreiber auch die Möglichkeit, den Anschluss nur bis zum Haus zu legen. „Das ist viel günstiger, als wenn die Straße zu einem späteren Zeitpunkt nochmal aufgegraben werden muss“, so Lohmaier. Weitere Informationen hält die Homepage nahwaerme-isen.de bereit.

 

Das Herzstück steht: Der große Biomasse-Kessel wurde in der neuen Halle am Zieglstadl installiert. Im Bild zu sehen sind (vl.l) Isens Bürgermeisterin Irmgard Hibler und die drei Geschäftsführer der RegioNahwärme Gmbh, Markus Lohmaier, Andreas Strobl und Gerhard Fruth.

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