Isen, 13. März 2024 – Keine gute Botschaft hatte Isens erste Bürgermeisterin Irmgard Hibler bei der am Dienstagabend im voll besetzten Klementsaal bei der diesjährigen Bürgerversammlung zu verkünden. Die Gewerbesteuer Einnahmen sind als Folge der Krisenjahre gefallen, dennoch ist die Aussicht zuversichtlich. Verleih der Bürgermedaillen an zwei verdiente Isener. 

Hier der Detailbericht zur Bürgerversammlung. Bei der jährlichen Bürgerversammlung gibt die Marktgemeinde Isen den Bürgern einen Rückblick auf das vergangene Jahr im Vergleich zu den ursprünglich geplanten Ausgaben, sowie einen Ausblick auf die kommenden, geplanten Investitionen in Isen. 

Rund 836.000 Euro weniger Einnahmen waren im Haushalt 2022 als erwartet. Vor allem 339.000 Euro weniger Gewerbesteuer als geplant, die vor allem durch Corona geschuldet, da dies zeitverzögert die Gewerbesteuer belastet hat. Die Talsohle ist laut Irmgard Hibler bei der Gewerbesteuer noch nicht erreicht. Für 2023 gab es eine Erholung auf 2,5 Mio. Euro, für 2024 wird noch mal ein Rückgang auf ca. 2,2 Mio. Euro erwartet.

Grundstücke
2022 konnten noch Grundstücke in Mittbach verkauft werden. 2023 brach der Grundstücksverkauf ein, hier konnte kein Grundstücke verkauft werden. Für 2024 sieht es hier jedoch besser aus, hier verhandelt die Gemeinde mit der Sparkasse. 

Die größten Investitionen waren zuletzt:

• FFW Mittbach, Feuerwehrhaus
• Grund-und Mittelschule Isen, Erweiterung
• KigaMittbach, Heizung
• Straßenbau und Abwasserbeseitigung BG südl. Manhartstr.
• Fremdwassersanierung
• Erwerb Grundstück St.-Zeno-Platz

Bei den Einnahmen kann sich Isen auf die Zuweisung der Einkommenssteuer auf die Isener Bürger verlassen. Diese sind jährlich angewachsen. Allerdings gehen fast die ganzen Einnahmen mittlerweile an die Kreisumlage des Landkreises Erding die für 2024 mit rund 4 Mio. erwartet wird. 

Die Schulsanierung liegt nach laut Architekt Rieger wie vor im Zeitplan, allerdings musste man eine Hamburger Verputzerfirma kündigen, da diese zwar die Ausschreibung gewonnen hatten, aber die Arbeit nicht aufnahmen. Auch der Kostenplan liegt trotz gestiegener Baukosten aktuell bei der Schulsanierung noch im Rahmen.

Wegen der Schulsanierung wird der Schuldenstand in 2024 auf rund 21 Mio. Euro steigen. “Hätte man die Schulsanierung aber nicht angegangen, so hätte diese zugemacht werden müssen”, so die Bürgermeisterin. Die Gemeinden Buch, Lengdorf und Wolfgang beteiligen sich hier ebenfalls an den Kosten, außerdem gibt es noch Zuschüsse für die Sanierung. 

Innenputz, Trockenbau sind fast fertig. Als nächtes kommen Maler und Fliesenleger. In den Sommerferien 2024 soll der Neubautrakt verbunden werden und der Schulbetrieb kann gestartet werden.

Laute Bauarbeiten werden außerhalb der Schulzeiten gemacht, diese Abstimmung mit den Handwerkern hat immer sehr gut funktioniert, so dass der Schulbetrieb nicht gestört wird.

Haushaltssperre in 2023
Um den Haushalt der Marktgemeinde Isen zu schonen, wurde letztes Jahr eine Haushaltssperre verhängt, bei der einige Investitionen in künftige Jahre verschoben wurden. 

Bauland
Die Entwicklung der “Südliche Haagerstraße” konnte abgeschlossen werden. Nach Ostern soll zum Bauen begonnen werden. Grundstück für 4 Mehrfamilienhäuser ist geplant, auch das Blaskapelle Probenheim soll 2024 mit den Erschließungen gestartet werden. Außerdem soll dort ein neuer Trafo der KWH dort hinkommen, damit die PV-Solaranlagen im Umfeld auch an das Stromnetz angeschlossen werden können. 

Für 2024 rechnet die Gemeinde, dass die Bodenrichtwerte voraussichtlich fallen um 10-20% werden.
Im Baugebiet Pemmering wurden Einzelhäuser zu Doppelhäuser umgeplant, um Kosten zu senken.

Ranischberg hat sich bei der letzten Bürgerversammlung nichts geändert. Klärung der Verkehrsanbindung ist noch offen, bis die RWG ausgelagert werden. Sollte ein Kreisverkehr dort kommen, wird Fläche benötigt.

Baulandentwicklung ist wegen der Baukrise schwierig geworden. Wurde früher Grundstücke schnell verkauft, ist dies deutlich schwieriger geworden.

Digitalisierung Flächenutzungsplan

1977 wurde der Flächennutzungsplan entwickelt und 1980 ist dieser in Kraft getreten. Dieser soll nun digitalisiert werden. Damals wurde dieser im Maßstab 1:5000 erstellt. Durch die Digitalisierung kann der Plan nun deutlich genauer dargestellt werden. Außerdem ist der Austausch mit anderen Behörden einfacher damit möglich.

Klimaschutz – Energie

In Isen startete Carsharing im Jahr 2023. Dies ist ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz. 15 Haushalte nutzen bisher das Car-Sharing, fahrberechtigt sind 28 Nutzer. Die Gemeinde Isen bezuschusst mit 800 Euro pro Monat das Carsharing für einen Zeitraum von drei Jahren. 113x wurde das Auto bisher gebucht. Beim Nutzerverhalten ist wünschenswert, dass es zu einer Steigerung kommt. Übrigens war der Markt Isen die erste Gemeinde außerhalb der Stadt Erding, die Carsharing im Landkreis Erding gestartet hat.

Von Energie Südbayern wird noch erwartet, dass beim Edeka Parkplatz ein E-Auto Ladeplatz gestartet wird, sowie in Mittbach beim Kindergarten.

Walderholungsplatz mit Lehrpfad
Der zuletzt so stark diskutierte Waldlehrpfad wird durch den Verein Isenwerk entwickelt. Hier wird es noch einen separate Veranstaltung im Rathaus am 11. April geben. Auch der Antrag gegen den Walderholungsplatz wird noch behandelt. Die Mehrheit des Marktgemeindegremiums spricht sich für das Projekt aus und sieht es als Bereicherung des Marktes Isen. Wortmeldungen auf der Bürgerversammlung zum Thema gab es keine.

Ehrungen Bürgermedaille

Der Marktgemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass Eva Pfennig und Franz Nußrainer mit der Bürgermedaille für Ihr Engagement der letzten Jahrzehnte in Isen erhalten. 

Eva Pfennig war jahrelang im MGR Isen, 5.10.1999 war sie Nachrückerin, bis zum 30.4.2020 schied Eva Pfennig aus dem Gremium aus. Viele repräsentative Einsätze übernahm sie als zweite Bürgermeisterin, wie die Abwicklung der Marktnacht, Kreuzmarkt, Nikolausmarkt, Vernissagen und kulturelle Veranstaltungen begleitet. 

Franz Nußrainer von der gleichnamigen Druckerei und den Isener Marktbote herausgibt, ist seit 1996 Inhaber der Druckerei in 3. Generation. 1924 vom Großvater vor 100 Jahren gegründet. 1975 wurde der Isener Marktbote erstmals ausgegeben. 2022 wurde er für 40 Jahre der FFW Isen ausgezeichnet, dort war er auch als erster und zweiter Kommandant, sowie Kreisbrandmeister von 1991 bis 1999.

1994 wurde die Jugendfeuerwehr auf seine Initiative gegründet, als einer der ersten Jugendfeuerwehren im Landkreis Erding. 1989 Umzug vom alten Rathaus zur Münchner Str. 56 an den heutigen Standort.
18 Jahre war er auch im Pfarrgemeinderat von 1982 – 2010. Auch bei der Gründung des Isener Werberings 1991 war er mit dabei.

Die Isener Bürgermedaille wird übrigens in liebevolle Handarbeit von Jakob Bauer aus Schnaupping individuell gefertigt.

Glasfaser
Der Glasfaser Ausbau läuft wieder weiter. Ziel ist es, dass Isen 2025 flächendeckend mit Glasfaser ausgebaut ist. 2023 wurde allerdings nichts in Isen mit der Deutschen Glasfaser umgesetzt, da die Baufirma Insolvenz ging, die die Erdarbeiten umsetzte. Eine neue Ausbaufirma konnte gefunden werden und die Arbeiten sollen im Frühjahr 2024 soll weitergehen. Mitte April soll wieder in Isen gegraben werden. Die Marktgemeinde Isen hat keine Möglichkeiten hier darauf Einfluss zu nehmen.
4,5 Mio. Euro kostet der Gesamtausbau, davon hat Isen 0,5 Mio. Euro zu leisten. 

Kommunale Verkehrsüberwachung
Seit dem 1.3.2024 wird der fließende Verkehr an 14 Stellen im Gemeindegebiet überwacht. Zweimal wurde letztes Jahr durch die Polizei selbst der Isener Parkraum überwacht. Ob die kommunale Verkehrsüberwachung neben der Geschwindigkeit auch die Parkplätze überwacht, ist noch nicht geplant.

Besuch bei der Partnergemeinde Ernstbrunn in Österreich
Im Herbst 2023 startete ein Gegenbesuch zur Partnergemeinde nach Ernstbrunn. Zum 40 jährigen Bestehen der Partnerschaft zwischen Isen und Ernstbrunn waren viele aus Ernstbrunn letztes Jahr nach Isen gekommen. Im Rahmen vom Gegenbesuch konnten viel Interessantes besucht werden. Sogar eine Draisinenfahrt war in Ernstbrunn möglich. 

Investitionen

Zuschuss zum Haus der Vereine in Burgrain. Die Burgrainer haben ein Schmuckstück aus der ehemaligen Gaststätte Seiler gemacht. Hier hat die Gemeinde Materialkosten in Höhe von 16.000 Euro übernommen, sowie 5.000 Euro für die Erneuerung der Fenster und Eingangstüre. 

Der Bauhof am Sandberg wurde erweitert, der Neubau einer Halle wurde auf 2026 zurückgestellt.

St. Zeno Platz 3 – Hier wurde das Gebäude 2021 gekauft. Aktuell laufen die Baugenehmigungen und Ausschreibungen. Der Bau ist 2025 geplant. 

Kanal-Sanierung Josefsbergstraße und Bergstraße. In der Josefsbergstaße ist 2022 der Kanal eingebrochen und es musste aufwendig umgebaut und repariert werden. Die kompletten Anschlüsse an alle Hausbewohner müssen dort neu gemacht werden. Insgesamt fallen für die Sanierung rund 3 Mio. Euro an Kosten an. 2024 ist Kanal und Wasser geplant, 2025 Fernwärme und 2026 die Straße selbst. 

Feuerwehrhaus Mittbach

Beim Neubau des Feuerwehrhauses in Mittbach liegt laut Architekt Christian Appel alles im Kosten- und Zeitplan. Dieses Jahr wird es fertig gestellt, wann die Einweihung stattfindet, steht noch nicht fest. 

Gegen 21.30 Uhr wurde die Versammlung von der ersten Bürgermeisterin Irmgard Hibler mit zuversichtlichen Worten geschlossen. “Bringt Euch ein, informiert Euch bei den vielen Informationsveranstaltungen und macht fleißig beim aktiven Vereinsleben der Gemeinde Isen mit”. Wortmeldungen oder Anträge der Bürger wurden keine gemacht. Am Mittwoch 13. März 2024 wurde noch auf der zweiten Bürgerversammlung in Mittbach/Pemmering der Landrat Martin Bayerstorfer erwartet. (kh)