Warum Netzwerk-Kameras bei Videoüberwachung oftmals die falsche Wahl sind
Immer mehr private Haushalte und Unternehmen rüsten das zu Hause oder die Firma mit Videoüberwachung aus. Viele Unternehmen und Neubauten sind mit Netzwerk-Leitungen ausgestattet, so dass es vermeintlich einfacher ist, die Videoüberwachung über Netzwerkkameras laufen zu lassen.
Was viele hier nicht beachten ist, dass die Netzwerkkameras permanent überprüft werden müssen, ob Updates vorhanden sind. Meistens wird dies aus Unwissenheit oder aus Bequemlichkeit aber vergessen durchzuführen und es entstehen relativ schnell gefährliche Sicherheitslücken. Und das obwohl die Kameras ja Sicherheit eigentlich bringen sollten.
Die großen Hersteller von IP-Kameras, wie AXIS, Mobotix und viele andere bieten zwar auch immer wieder Updates an, informieren aber auch den Kamera-Besitzer nicht automatisch, dass neue Sicherheitspatche eingespielt gehören.
So lange die IP-Netzwerkkameras nicht am Internet angeschlossen sind, passiert hier in der Regel nichts, außer man hat die Kameras über WLAN angebunden. Da aber oft die Kameras am normalen DSL-Router wie Fritz.box oder Speedport angebunden werden und der Anwender auch gerne vom Handy aus auf die Kameras zugreifen möchte, sind diese meistens eben doch am Internet angebunden.
Häufige Hacker-Angriffe auf Netzwerk-Kameras
Bereits 2016, 2017 (Zero-Day-Exploit) und 2018 gab es große Hacker-Angriffe, bei dem Millionen von Netzwerk-Kameras gehackt wurden und dort zum Beispiel Schadsoftware aufgespielt wurde. Die Schadsoftware wurde genutzt um von dort Angriffe auf interessante Ziele zu machen um deren Server lahmzulegen und dort wieder hacken zu können. Auch über Google oder Kamera-Suchmaschinen wie www.insecam.org zeigen, wie fahrlässig oftmals Kameras in privaten Haushalten öffentlich erreichbar sind.
Verstöße in Punkto Datenschutz bei unsicheren Netzwerkkameras möglich
Vor allem bei Unternehmen ist seit der Einführung der DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) die Gefahr noch einmal größer als bei privaten Haushalten, da hier auch zusätzlich durch den Hacker-Angriff noch Verstöße nach der DSGVO auftreten könnten, die zu hohen Strafen von 4% vom letztjährigen Umsatz der Firma pro Verstoß führen können.
Alternativen für Netzwerkkameras sind gefragt – Koax-Kameras als praktische Lösung
Auch wenn es einfacher ist, auf die bestehende Netzwerk-Verkabelung zurückzugreifen, so sollte man sich doch Gedanken machen, ob man in der Lage ist, sich um die Updates bei Netzwerk-Kameras zu kümmern. Ist dies nicht der Fall, da man selbst das Fachwissen nicht hat oder keinen fest angestellten Administrator als Firma, so kommen als Alternative vor allem KOAX-Kameras in Betracht, für die es auch Zweidraht-Adapter gibt, um über das LAN-Netzwerk die Videobilder zum Recorder zu schicken.